Traueranzeige
Danksagung

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Rede von Peter Maximilian Schmidt-Breitung anlässlich der Trauerfeier

Liebe Familie Hengstmann, liebe Trauergemeinde

Ich stehe hier nicht nur als sein Bundesbruder, sondern als vielmehr, als sein Freund. Und es fällt mir unheimlich schwer von ihm Abschied zu nehmen.

 

Wie war Martin? Wie soll ich ihn beschreiben, denn er war sehr viel. Ich denke, vor allem sehr facettenreich und jeder hier erinnert sich an andere Dinge, deshalb will ich erzählen, wie ich ihn kannte.

 

Wegen und vor allem durch ihn bin ich heute hier in Heidelberg und bei Afrania.

 

Vorgestern Nacht saß ich wieder einmal bei der Arbeit im Hotel, und ich hörte das Gehupe und Gejubel von den jetzigen Abiturienten. Da musste ich, wie so oft in den letzten Tagen an die Zeit zurückdenken, als Martin und ich uns kennen lernten, denn es war das Jahr vor unserem Abitur. Wir fuhren kreuz und quer mit seinem (damals nur lila) Auto durch die Stadt, gingen auf Parties, gingen was trinken, kurz wir genossen unser Leben in vollen Zügen. Irgendwann in dieser Zeit erzählte ich Martin, dass es mein Traum wäre nach Heidelberg zu gehen und dort zu studieren.

 

Er war der Erste, der diesen Traum mit mir teilte und vor allem durch diesen gemeinsamen Traum wuchsen wir immer mehr zusammen.

 

Wir packten unser Abi, verkleideten sein Auto als die Lila Kuh und waren die Herren der Welt. Nach dem Abi fuhren wir nach Dänemark und Schweden, während des Wehrdienstes nach Brasilien und vor dem Studium mit Alex nach Mallorca.

 

Während all dieser 3 Lebensabschnitte und vor allem auf diesen Fahrten lernte ich seine Ruhe und Gelassenheit kennen und sehr schätzen. Wo ich schon manchmal um alle Lampen kreiste, blieb er ruhig und gemüthlich. Sei es, als wir in Brasilien ankamen, wir beide kein Wort verstanden, nur 2 Wochen Zeit hatten und irgendwohin wollten, aber keine Ahnung hatten wie. Er blieb ruhig. Auch in Dänemark wo wir als illegale Zelter erwischt wurden und rausflogen mitten in der Nacht. Er lebte und durch seine lockere und gelassene Art gab er mir die Beruhigung in schweren Stunden. Es war unheimlich erholsam manchmal zu ihm nach Hause zu gehen und diese Harmonie und Leichtigkeit zu spüren wenn ich bei ihm war. Es gab für einen Moment keine Probleme.

 

Den größten Wandel, den ich in der Zeit in der ich ihn kennen durfte, erlebt hatte, war als wir beide mit extrem voll gepacktem Autos nach Heidelberg zogen.

 

Er war wie ausgewechselt. Er war nervös und aufgeregt. Aber vor allem war er glücklich. So glücklich wie ich noch nie einen Menschen gesehen habe. Nun war es endlich Wirklichkeit geworden, Heidelberg. Seit dem wir hier sind hat er jede einzelne Sekunde so genossen, wie er sie nur genießen konnte, denn er hat das einzig Richtige gemacht. Er hat hier und heute gelebt und alles ausgekostet was möglich war. Im letzten Semester sagte er mir mal in einer ruhigen Minute, als ich ihn fragte, was er denn vor habe. Er wisse es nicht, Fakt sei nur, dass sein Traum in Erfüllung gegangen sei. Er sei in Heidelberg, sei ein Afraner und wolle das jetzt erst mal genießen bevor es weiter geht. Und bei Gott das hat er. Martin wurde durch seine freundliche, friedliche und hilfsbereite Art von allen Aktiven und Inaktiven, die ab und zu auf dem Haus waren, sehr geliebt. Und sein Tod reißt ein tiefes Loch in unsere Reihen, das nie wieder gefüllt werden kann. Wie oft war er bei den anderen Verbindungen auf ein gemütliches Bier mit seinen dortigen Freunden, ob bei den Thüringern, den Teuten oder den Rhenopalaten. Er liebte dieses Leben.

 

Familie Hengstmann, lassen sie mich eines sagen, so wie ich es mitbekommen habe, hat er sich hier unwahrscheinlich wohl gefühlt und war stolz wie ein König, Afraner geworden zu sein. Das hier alles war für ihn ein wahr gewordener Traum und er tat in seiner lockeren und lebensfrohen Art genau das, was ich meistens nicht konnte, er genoss alles in vollen Zügen. Ich bedauere es sehr, dass wir beide den Weg, den wir während der Schulzeit geplant hatten, nicht mehr zusammen weitergehen können, denn ich denke, er wäre garantiert ein noch fantastischerer und beeindruckenderer Mensch geworden als er es jetzt schon war. Vor allem durch seine kinderliebe Art hätten seine Kinder ihn garantiert genauso geliebt, wie er Sie Frau Hengstmann und Dich Alter Herr Hengstmann geliebt und geehrt hat.

Ich glaube, es gibt noch so viel zu erzählen, weil er so vielseitig war und jeder ihn anders kannte. Nur eines weiß ich mit Sicherheit.

 

Martin Du wirst immer einen Platz in meinem Herzen haben.

 

 

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Rede von Konrad Müller anlässlich der Trauerfeier

 Vita nostra brevis est, brevi finietur. Venit mors velociter, rapid nos atrociter. Nemini parcetur!

Unser Leben ist kurz, schnell ist es zu Ende. Unerwartet kommt der Tod, rafft uns grausam hinweg. Niemanden verschont er.

Wie oft haben wir diese Strophe aus “Gaudeamus igitur“ in heiterer Gedankenlosigkeit gesungen, vor allem als junge Aktive. Wenn ein alter Herr nach einem erfüllten Leben starb, dachten wir kurzfristig daran, dass wir auch einmal sterben müssten. Als junger Mensch darf man denken, das habe noch lange Zeit. Als vor wenigen Jahren unser Bundesbruder Ulf Gabriel und vor einem Dreiviertel Jahr unser Bundesbruder Holger Bette starben, ging mir ihr Tod sehr nahe: Ulf war gleichaltrig wie ich, Holger starb sogar einige Jahr jünger. Jetzt aber hat der Tod unseren lieben Martin mitten aus der blühenden Jugend heraus gerissen. Er durfte nur so alt werden, wie wir, lieber Jürgen vor 40 Jahren waren, als unsere Freundschaft bei Afrania begann.

Jeder von uns stellt sich seit Sonntag immer wieder die selbe Frage: Warum? Warum ausgerechnet er? Warum ein so junger Mensch?

Diese Frage können wir nicht beantworten, sooft wir sie auch noch stellen werden. Alle Worte, die unseren Schmerz und unsere Trauer auszudrücken versuchen, erweisen sich als zu klein und gewöhnlich.

 

Wir wollen dieses unfassbare Leid alle gemeinsam tragen, Ihr Jungen und wir Älteren! Es wird dadurch nicht kleiner, aber auf viele Schultern verteilt trät jeder von uns eine geringere Last. Wenn ein Lebensbund wie Afrania sich als lebendig und stark erweist, dann jetzt, wenn wir uns in die Arme nehmen und weinen, wie ich es in der vergangenen Woche oft erlebt habe. Wir nehmen von unserem lieben Martin, der immer so fröhlich war und gerne lachte, unter Tränen Abschied. Wir schämen uns dieser nicht, sie sind Ausdruck unserer Trauer.

 

Requiescas in pace, lieber Martin!


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Rede von Peter Maximilian Schmidt-Breitung, anlässlich der Beisetzung

 

 

Liebe Familie Hengstmann, liebe Trauergemeinde,

 

wenn ihr mich sucht, dann sucht mich in Eurem Herzen,

wenn ihr mich findet, bin ich bei Euch.

 

 

In den letzten 2 Wochen, seit dem wir von Martin in Heidelberg Abschied genommen haben, bin ich etwas zur Ruhe gekommen. Es ist noch immer unfassbar für mich meinen guten Freund Martin verloren zu haben. Wenn ich abends nach Hause komme, gehe ich manchmal automatisch in die Richtung seines Zimmers oder auf die Terrasse und erwarte eigentlich, dass Martin dort ist und sobald ich erscheine mir sein breites Grinsen entgegendrückt. Aber dem ist leider nicht so.

 

Heute sind hier so viele Freunde von Martin, die ihn in so vielen verschiedenen Lebensabschnitten begleitet haben. Und jeder hier kennt ihn anders. Die einen kennen ihn als witzigen und frechen Klassenkammeraden, die anderen als Bundeswehrkamerad, mit dem man viel Spaß haben konnte, aber auf den auch Verlass war. Wieder andere kennen ihn als Bundesbruder, der jeden Tag sehr genoss, da sein Traum wahr geworden war. Alle kennen ihn jedoch als Freund.

 

Ich habe Martin in diesen 3 Lebensabschnitten etwas begleitet und kann somit nur meinen Eindruck an alle wiedergeben. Für mich war Martin mehr als ein Freund. Er war eine feste Stütze in den letzten Jahren, wie ein Ruhepol der immer da war für einen, wenn man ihn brauchte. Durch seine lebensfreundliche, hilfsbereite und freundliche Art gab er nicht nur mir Kraft, wenn ich sie brauchte sondern kam mit jedem gut aus.

 

Jetzt hätte Martin seinen Fechtkampf in Greifswald gehabt. Dieser Fechtkampf wäre etwas Besonderes geworden, denn Martins Traum war Heidelberg und Afrania gewesen und er genoss diesen wahrgewordenen Traum in dem letzten Jahr in vollen Zügen. Für diesen Traum hat und hätte er alles getan und das hieß auch, auf eine Mensur zu gehen, um diesen Traum zu leben und zu verteidigen. Denn er war glücklich und unheimlich stolz in die Fußstapfen seiner Familie, die er so liebte und ehrte, getreten zu sein.

 

Wie war Martin nun, ich denke er war einfach glücklicher als die meisten anderen Menschen, denn er wusste wie er leben wollte und es zu tun hatte.

 

Auf seiner Trauerfeier wurde Martin dieser wunderschöne selbstgemachte Drachen mitgegeben. Ich glaube er hätte sich in seiner kinderlieben Art sehr darüber gefreut. Denn Martin war sehr sehr kinderlieb und ich denke auch im Inneren sehr sensible, doch diesen Schatz teilte er nur mit Wenigen, die ihn auch auf diese Weise kennen lernten.

 

Die Vorstellung, dass er mit dem Drachen hoch in den Himmel fliegen würde, so wie Andrea es mir sagte, beruhigte mich sehr denn es hatte so eine friedliche und ruhige Vorstellung, die absolut zu Martin passt.

 

Ja Martin, ich denke Du bist dort oben angekommen, aber nicht nur dort, sondern vor allem auch bei uns in unseren Herzen, denn es war nicht schwer Dich dort zu finden, denn Du warst schon immer in unseren Herzen.

 

Martin, mein Freund, ich werde Dich nie vergessen, denn die Lücke die Du hinterlassen hast wird nie gefüllt werden, denn Du warst ein ganz besonderer Mensch und ich bin stolz, Dich als Freund gehabt zu haben. 


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